Gunda Dietzel beschreibt in ihrem Buch, dass unser Körper in drei „Zonen“ eingeteilt ist, in denen sich drei Oktaven des jeweiligen Grundtones wiederfinden.

Unseren Grundton mit der Hauptoktave finden wir im mittleren Bereich, und wir sprechen von der mittleren Oktave. Dieser Bereich geht vom Nabel bis zum spirituellen Auge. In diesem Bereich finden wir uns auch mit unserer normalen Sprechstimme wieder. Dem „Laien“ ist es meist nur möglich, jeweils eine halbe Oktave nach oben bzw. unten zu tönen. Nur dem ausgebildeten Sänger ist es möglich in die Grenzlagen der Tiefen und Höhen zu gehen.

 

Die untere Oktave erstreckt sich vom Nabel bis zum großen Zeh. Die obere Oktave umfasst einen sehr kurzen Bereich, nämlich dem vom spirituellen Auge bis zum Scheitel.

Somit wird klar, dass die drei Oktaven den kompletten menschlichen Körper umfassen und auch mit ihm in unmittelbarer Verbindung stehen. Unser emotionales Befinden steht in direkter Kommunikation mit unserer Körperintelligenz. Hierzu machte Vemu Mukunda auch noch eine sehr tiefgreifende Feststellung in seinen Forschungen:

 

So unterschiedlich die drei Zonen in ihren Distanzen sind, so unterschiedlich ist der zugrundeliegende emotionale Intensitätsgrad. Das heißt, je höher die Intensität der emotionalen energetischen Spannung, desto kürzer ist die Distanz der Bewusstseinspunkte im Körper. Die kürzeste Strecke die die oberste Oktave hat, nämlich vom spirituellen Auge bis zum Scheitel, hat somit die höchste Intensität.

 

In der längsten Zone, die unterste Oktave zwischen Nabel und großem Zeh, finden wir die niedrigste Intensität wieder. Die Reaktion hier ist schwach.

 

Am klarsten können wir unsere Emotionen in der mittleren Oktave (Nabel bis spirituellem Auge) definieren. Hier herrscht mittlere Intensität und hier reagieren wir immer zuerst mit Blockaden oder psychosomatischen Symptomen.

 

Am besten lässt sich dieses Wissen sicherlich mit einem Beispiel erklären:

Nehmen wir hierzu das Gefühl der Angst. Beschleicht uns eine Art der Angst vor, z. Bsp. einem Ereignis, spüren wir das, bei einer „gesunden“Angst, zuerst im mittleren Bereich. Ein flaues Gefühl in der Magengegend, vielleicht Übelkeit. Wird diese Angst stärker nehmen wir oft ein Gefühl der Bewegungsunfähigkeit wahr. Die Beine sind schwer, manchmal sogar lahm. Steigert sich das Ganze aus einer gesunden Angst heraus, geht es dann in die obere Oktave. Wir können nicht mehr denken, die Logik schaltet aus.

Bauen sich diese Zustände langsam auf können wir die drei Zonen direkt nach einander geschaltet beobachten. Je sensibler wir auf diese Vorgänge achten, umso genauer können wir dies in der Realität bestätigt bekommen.

 

Baut sich die emotionale Energie sehr plötzlich und mit einem hohen Spannungsgrad auf, wie z. Bsp. bei einem Unfall oder Überfall, füllt sich die Spannungskapazität der mittleren und unteren Oktave so schnell, dass fast schlagartig die höchste Intensität erreicht wird.

Ein Nervenzusammenbruch oder Schock ist die Folge. Dies kann zu mentalen Störungen oder gar zur Veränderung der Persönlichkeit führen.

 

Aber es gibt auch ein Beispiel im positiven Sinn: das Verliebtsein. Wer kennt das nicht?

Zuerst haben wir Schmetterlinge im Bauch, dann werden die Knie weich und zum guten Schluss können wir an gar nichts anderes mehr denken :-)

 

 

Simone Kohberg

www.kosys.de

 

Aus dem Buch von Dietzel, Gunda: Der individuelle Klang der Stimme –seine Botschaft, seine Wirkung, 3.Auflage 2009